Einstimmiger Beschluss auf SPD-Antrag: Kreis Nordfriesland unterstützt Wiedereröffnung des Bahnhaltepunktes Ahrenviölfeld

SPD KREISTAGSFRAKTION | In der letzten Kreistagssitzung wurde auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion einstimmig eine Resolution an den Bundesverkehrsminister, den Landesverkehrsminister sowie die Fraktionen im Deutschen Bundestag und im schleswig-holsteinischen Landtag beschlossen.

Diese beinhaltet verschiedene Vorschläge zur zukünftigen Nutzung der Bahnstrecke Husum-Jübek für den ländlichen Raum:

1. Die Wiedereröffnung des Bahnhaltepunktes Ahrenviölfeld als Sofortmaßnahme

Einen Bedarfshaltepunkt in dieser Gemeinde als Sofortmaßnahme halten wir als SPD für möglich und sinnvoll. Durch den vorliegenden Antrag möchten wir die Gemeinde und ganz besonders das dahinterstehende Engagement von Joachim Selle unterstützen. Aus unserer Sicht wäre es logisch, wenn sich auch der Kreis Nordfriesland, der sich den Nachhaltigkeitszielen verpflichtet hat und klimafreundlichster Kreis Deutschlands sein möchte, hinter diese Maßnahme stellt und so auf neue Zeiten reagiert. Denn im Rahmen der Machbarkeitsstudie (https://bit.ly/35uRpOU) wird überzeugend dargestellt, dass ein zusätzlicher Haltepunkt im Rahmen des bestehenden Takts möglich ist. Der Zeitverlust von nicht einmal 1,5 Minuten ist verkraftbar. Gleichzeitig schaffen wir ein attraktives ÖPNV-Angebot für diese ländliche Gemeinde und das Umfeld, das sonst nie im Leben durch uns als Kreis zu erreichen ist – trotz aller Bemühungen die wir anstellen und weiterhin anstellen werden. Das ist Stärkung des ländlichen Raumes im besten Sinne und ein wertvoller Beitrag allen Menschen ein gutes Leben auf dem Land zu ermöglichen. Nebenbei leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz, wenn Menschen natürlich nicht die Pflicht, aber eine tatsächliche Möglichkeit haben, den ÖPNV zu nutzen“, erklärte der SPD-Kreistagsabgeordnete Truels Reichardt in der Sitzung.

2. Die Erhöhung der maximal zulässigen Geschwindigkeit auf der Bahnstrecke Husum-Jübek von 80km/h auf 100km/h und die Übernahme der Kosten der dafür notwendigen Streckensicherung 

3. Darauffolgend die perspektivische Wiedereröffnung weiterer Bahnhaltepunkte an der Bahnstrecke

Zur Erhöhung der zulässigen Geschwindigkeit an der Strecke müssen alle sechs Bahnübergänge zwischen Husum und Jübek mit Schranken gesichert werden. Drei davon liegen auf nordfriesischer Seite. Sobald dies passiert ist, können auch weitere Bahnhaltepunkte wiedereröffnet werden ohne, dass der Takt verändert werden muss. Hierbei handelt sich in Nordfriesland um Ohrstedt-Bahnhof sowie Schwesing-Bahnhof und Rosendahl als Ortsteile der Gemeinde Mildstedt.

Eine bessere Versorgung im ÖPNV als Klimaschutzmaßnahme und vor allem auch als Beitrag zur Daseinsvorsorge muss der öffentlichen Hand etwas Wert sein. Die Errichtung von Bahnsteigen und Investitionen in Schranken, die nebenbei ja auch mehr Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen im Vergleich zum Ist-Zustand bedeutet, wäre ein solcher Beitrag.

Wenn wir mögliche Gesamtkosten für alle Maßnahmen zusammen und deren Nutzen für die Allgemeinheit mit verschiedenen bundesweit bekannten Großprojekten vergleichen, sollte auch den über uns liegenden politischen Ebenen klar sein, was sinnvoll ist“, so Reichardt weiter.

Die SPD-Kreistagsfraktion hofft, dass die politischen Entscheidungsträger vor allem in Land ihre Blockade gegen dieses Projekt endlich aufgeben und stattdessen sogar einen Schritt weiter gehen.

Dazu erklärte Jens Peter Jensen, Mitglied im für Verkehr zuständigen Wirtschaftsausschuss des Kreistages bereits im Vorfeld der Sitzung: „Im Gegensatz zu Landesverkehrsminister Buchholz, der die Initiative der Gemeinde Ahrenviölfeld und ganz besonders von Joachim Selle zur Wiedereröffnung des dortigen Bahnhaltepunktes abgebügelt hat, unterstützen wir dieses Engagement und das damit verbundene Ziel als SPD ausdrücklich. Das heißt für uns, dass wir die Wiedereröffnung des Bahnhaltepunktes Ahrenviölfeld sogar kurzfristig nicht nur für möglich, sondern auch für sinnvoll halten. Denn mit vergleichsweise wenig Aufwand kann so attraktive Mobilität jenseits des Individualverkehrs erreicht werden, die wir mit keiner Buslinie des Kreises erreichen können. Das ist nicht nur ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz, sondern vor allem eine wichtige Maßnahme zur Daseinsvorsorge. Wer wie wir den ländlichen Raum stärken möchte, kann einen solchen Vorschlag nicht wie Buchholz mit Blick auf eine angeblich zu geringe Wirkung abschmettern!“

Den gesamten Redebeitrag von Truels Reichardt finden Sie hier: https://bit.ly/35ytez3

Eine Pressemitteilung im Vorfeld der Sitzung zu dem Thema finden Sie hier: https://bit.ly/2U4MBJv

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