Fernverkehr auf der Marschbahn bleibt langfristig erhalten

[SPD KREISTAGSFRAKTION NORDFRIESLAND]

„Wir sind als SPD Nordfriesland sehr froh, dass Herr Dr. Nagl, Leiter von Angebotsmanagement Fahrplan und Verkehrsleistungen der DB Fernverkehr, offenbar mehr an die Zukunft der Marschbahn und damit der wichtigen Lebensader für die gesamte Westküste glaubt als der Landtagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Andreas Tietze. Herr Dr. Nagel bestätigt nämlich auf unsere Anfrage, dass die Fernverkehrsanbindung der Insel Sylt über die Marschbahn fester Bestandteil ihrer weit über 2030 hinausreichenden Planungen ist. Auch Investitionen in dafür notwendige schadstoffarme Diesellokomotiven werde es laut Dr. Nagel zukünftig geben“, erläutert Thomas Nissen, Fraktionsführer der SPD im Kreistag von Nordfriesland.

Die Anfrage der SPD Kreistagfraktion bei der DB war erforderlich, da der Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Herr Dr. Andreas Tietze, im Zeitungsbeitrag der SHZ vom 21.9.2018 behauptete, dass die DB den Fernverkehr auf der Marschbahn in einigen Jahren einstellen werde.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist das von der Jamaikakoalition aufgelegte Konzept unter dem Namen „EQUUS.SH“. Für die Fernverkehrsanbindung der Insel Sylt sieht das Konzept die Wiederinbetriebnahme der Strecke Flensburg–Niebüll und eine Elektrifizierung des Abschnittes Flensburg-Westerland vor. Südlich von Niebüll verbleibt nach diesem Konzept ein Schienenverkehr, der auf Triebwagen und reinen Regional- bzw. Nahverkehr beschränkt ist. Dem Konzept liegt die Einschätzung zu Grunde, dass es elektrische Oberleitungen an der Marschbahn von Niebüll bis Itzehoe weder mittel- noch langfristig geben wird. 
„Gerade jetzt, da die Bundesregierung 380 Mio. € für die Sanierung und Ausbau der Marschbahn-Schienenstrecke in Aussicht stellt, ist es dringend geboten, dass die Kieler Jamaikakoalition alles unterlässt, was Zweifel am Vorrang der Marschbahn erwecken kann“, sagt Thomas Nissen, SPD Fraktionsführer im Kreistag von Nordfriesland.

Die Marschbahn ist die einzige Schienen-Hauptverkehrsachse, die Nordfriesland erreicht und damit die Anbindung an die Metropolregion Hamburg sicherstellt. Gegen Triebwagen mit Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellenantrieb gibt es grundsätzlich keine Einwände der SPD Kreistagfraktion. Aber sie muss sich als Antriebsart im Alltagsbetrieb erst noch bewähren. Darüber hinaus muss der Triebwagen geeignet sein, die Anforderungen an das Verkehrsaufkommen auf der Marschbahn zu erfüllen. 

Leider ist es nicht das erste Mal, dass Herr Tietze mit eigenen Einschätzungen oder Plänen die Diskussion zum Schienenverkehr in Nordfriesland aufs Abstellgleis geschoben hat oder schieben wollte. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die SPD Kreistagfraktion von Nordfriesland zeitnah eine Klarstellung durch die DB Fernverkehr erhalten hat.

„Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Prüfung einer Wiedereröffnung der Strecke Flensburg Niebüll ist umgehend und ersatzlos in den Papierkorb zu befördern, wenn sie entsprechend den Vorstellungen der Grünen als die Fernverkehrsanbindung zur Insel Sylt zulasten der Marschbahn vorgesehen ist“, ergänzt Sabine Müller, verkehrspolitische Sprecherin der SPD Kreistagfraktion in Nordfriesland.

Es ist bedauerlich, dass die Fraktionen von CDU und FDP nicht bereit waren, einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion im nordfriesischen Kreistag am 21.9.2018 zu unterstützen. Koalitionstreue gegenüber dem Grünen Jamaikapartner scheint der Wahrung nordfriesischer Interessen voran zu gehen.

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