Krabbenkutterbrand auf Nordsee unterstreicht Bedeutung des in St. Peter- Ording stationierten Offshore-Rettungshubschraubers

SPD KREISTAGSFRAKTION | Nach intensiver Befassung mit dem Thema und mehreren Gesprächen mit der Northern Helicopter GmbH (NHC) durch den Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion Thomas Nissen, stellten die Sozialdemokraten am vergangenen Freitag gemeinsam mit der CDU eine Resolution zu Luftrettung im nordfriesischen Kreistag zur Abstimmung.

Wenige Stunden später bewies der Brand eines Krabbenkutters auf der Nordsee und die Rettung der Besatzung durch Northern Helicopter (NHC) die Notwendigkeit der Verfügbarkeit eines Rund um die Uhr in Bereitschaft befindlichen Rettungshubschraubers nicht nur mit notärztlicher Versorgungsmöglichkeit, sondern auch einer Winde. Die Aufforderung an das Land, das Vorhandensein eines solchen Rettungsmittels auch in Zukunft sicherzustellen, war Teil der am Ende einstimmig beschlossenen Resolution.

Dazu erklärt Thomas Nissen, SPD-Fraktionsvorsitzender: „Selten hat sich die Notwendigkeit und Berechtigung einer Resolution des Kreistages so eindeutig erwiesen wie am Freitag. 10 Minuten nachdem die 2-köpfige Besatzung über Funk und mit Leuchtraketen Seenot gemeldet und das Schiff in eine Rettungsinsel verlassen hatte, war der Hubschrauber NR01 von NorthernHelicopter am Einsatzort. Mit seiner Winde wurden die beiden Personen an Bord geholt und wegen Rauchvergiftungen ins WKK nach Heide geflogen. Etwas weniger als 50 Minuten nach Aussendung des Notrufes wurde das WKK erreicht. Fakt ist, dass der in der Zuständigkeit des Landes und des Kreises betriebene Luftrettungsdienst für eine Situation wie wir sie am Freitag in Nordfriesland erlebt haben, keine Zuständigkeit hat. Die Zuständigkeit für Rettung auf See liegt beim Bund, der allerdings in greifbarer Nähe kein Rettungsmittel verfügbar hat mit den technischen Fähigkeiten, über die der NHC-Hubschrauber verfügt.“

Wenige Stunden zuvor hatte der Kreistag festgestellt, dass er es unbedingt für erforderlich hält, unabhängig von Zuständigkeiten, ein Rettungsgerät mit den Möglichkeiten des Offshore RTH an der Westküste dauerhaft verfügbar zu haben. Die Firma NHC hat für die Nutzung Ihres Hubschraubers ein „Multi-Use-Konzept“erarbeitet. Das Konzept ist als Ergänzung zur bestehenden Luftrettung in der Zuständigkeit des Landes zu sehen. Kern des Konzeptes ist, dass der Hubschrauber mit Standort in St. Peter-Ording nicht nur ergänzend in der „normalen“ Luftrettung eingesetzt werden kann, sondern auch in der Rettung auf See (Zuständigkeit beim Bund) und in der Wasserrettung (Zuständigkeit bei den Gemeinden).

“Für uns als Kreispolitik und insbesondere für die betroffenen Menschen macht es keinen Unterschied, ob ein verirrter und feststeckender Wattwanderer oder ein entkräfteter Surfer geborgen, in einem Seenotfall gerettet oder nachts eine erkrankte Person von einer Hallig ins Krankenhaus geflogen wird. Wir haben derzeit in St. Peter- Ording ein Rettungsmittel stationiert, das neben seiner Kernaufgabe die genannten Aufgaben erfüllen kann und dies derzeit auch ganz konkret tut. Die Forderung des Kreistages an die Landesregierung lautet daher, einen solchen Leistungsumfang unabhängig von Zuständigkeiten und unabhängig davon, welches Unternehmen ihn erbringt, lückenlos und dauerhaft zu erhalten“, so Nissen.

Auch der SPD-Bundeskandidat für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, Jens Peter Jensen, unterstützt die Resolution: „Der Rettungshubschrauber NHC ist aufgrund seiner Zuständigkeit zur Rettung der Mitarbeitenden von Offshore-Windkraftanlage aktuell eh vorhanden. Es wäre töricht, ihn oder ein anderes Unternehmen nicht in die Rettungskette standardhaft zu integrieren – zumal der in Nordfriesland im Rahmen der normalen Luftrettung stationierte Christoph Europa 5 nachts nicht eingesetzt werden kann und technisch nicht in der Lage ist, Menschen aus dem Wasser zu retten oder Patientinnen und Patienten bei Land unter von einer Hallig zu bergen. Soweit die Zuständigkeiten für die verschiedenen Einsatzfelder zu Problemen führen, werde ich als Bundestagsabgeordneter meinen Beitrag dazu leisten, dass der Bund an pragmatischen Lösungen mitwirkt. Der Schutz der Bevölkerung muss immer an erster Stelle stehen und darf nicht an der Bürokratie scheitern! Ein Verlust des aktuellen Standortes zur Offshore-Rettung und damit ein Verschwinden dieses aktuell unersetzbaren Hubschraubers würde Menschenleben an der Westküste gefährden. Dies hat der aktuelle Fall eindrucksvoll und in einem nicht zu erwartenden zeitlichen Zusammenhang zur Kreistagsdiskussion offenbart.“

Unterstütze unsere Arbeit und teile diesen Beitrag mit deinen Freunden