Manchmal muss es unbequem werden, damit sich etwas ändert

SPD KREISVERBAND | Vom 4. bis zum 8. März hat die Gewerkschaft Verdi den nächsten Streik der Busfahrer*innen im Kreis Nordfriesland angekündigt. Der gesamte Busverkehr einschließlich der Schüler*innenbeförderung ist betroffen. Der Unmut vieler Bürger*innen ist groß und er ist auch nachvollziehbar. Jedoch sollte dieser Unmut nicht die Streikenden treffen, sondern diejenigen, die den Grundstein für den Streik legen. 

„Wir können die Verärgerung vieler Bürgerinnen und Bürger, die auf den öffentlichen Busverkehr angewiesen sind, nachvollziehen“, sagt Truels Reichardt, stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender. „Jedoch sind nicht die Streikenden für die Situation verantwortlich, sondern es sind die Arbeitgeber, die sich bei den Verhandlungen nicht kompromissbereit zeigen. Dabei müsste es selbstverständlich sein, dass diejenigen, die einen solch verantwortungsvollen Job haben, angemessen bezahlt werden und selbst nach 45 Beitragsjahren nicht noch mit Altersarmut bestraft werden, weil die Löhne zu gering sind. 2 Euro mehr Stundenlohn sind nicht zu viel verlangt. Dies gilt umso mehr, da mit der Autokraft sogar ein Arbeitgeber beteiligt ist, der als Tochter der Deutschen Bahn zu 100% dem Deutschen Staat gehört. Wir erheben den Anspruch, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemessen entlohnt werden. Wer gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben möchte, muss auch gute Löhne zahlen!“ 

Das für vergangenen Freitag angesetzte Vermittlungstreffen zwischen Arbeitgeberverband und Gewerkschaften wurde seitens des Arbeitgeberverbandes abgesagt. Somit ließe sich keine nachhaltige und für alle Konfliktparteien verträgliche Lösung, die zur Entschärfung der Situation beitragen könnte, finden. 

Die stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Gamze Özdemir wirbt für Verständnis für das streikende Buspersonal: „Wir solidarisieren uns mit den Streikenden, auch wenn wir natürlich den Unmut – gerade von Eltern, deren Kinder auf den Schulbus angewiesen sind – verstehen. Aber auch die Busfahrerinnen und -fahrer haben das Recht durch Arbeitsniederlegung für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn zu kämpfen. Manchmal muss es eben unbequem werden, damit sich Dinge zum Besseren ändern. Der gerechtfertigte Frust über die Streiks sollte aber nicht – wie momentan oft in den sozialen Medien zu sehen – an den Busfahrerinnen und Busfahrern ausgelassen werden. Die Arbeitgeber, die eine angemessene Einigung verweigern, wären aus unserer Sicht die richtigen Adressaten. 

Der SPD-Kreisvorsitzende Carsten-F. Sörensen hofft, dass die zusätzliche Belastung für Schüler, Eltern und Arbeitnehmer, die auf den Busse angewiesen sind, möglichst kurz bleibt: „Eine schnelle Einigung zu gerechten Arbeitsbedingungen ist dringend geboten!”

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