Maßnahmen zur Schülerbeförderung in Husum und Umgebung: Ein Tropfen auf den heißen Stein – aber immerhin

SPD Kreistagsfraktion | In der letzten Sitzung des nordfriesischen Kreistages wurden für 2020 zusätzlich 225.000 Euro für die Schülerbeförderung bereitgestellt. Für 2021 werden 420.000 Euro zusätzlich im Rahmen der Haushaltsaufstellung zur Verfügung gestellt.( https://bit.ly/30eGlSK)

Damit werden 10 Reisebusse samt Fahrer*innen als Verstärker zusätzlich für die Schülerbeförderung finanziert. Viele Eltern haben die Einsetzung von mehr Bussen gefordert, um die Abstände in den Bussen zu erhöhen und damit das Infektionsrisiko ihrer Kinder zu reduzieren. Zwar ist die Situation in vielen Teilen Nordfrieslands unbefriedigend. Laut Kreisverwaltung sind in Husum und Umgebung jedoch die Busse besonders überfüllt. Es wird nun geprüft, ob weitere Verstärker auf besonders belasteten Strecken in anderen Teilen des Kreises eingesetzt werden können. Die jetzt bereitgestellten zusätzlichen Busse werden jedoch zunächst in Husum und Umgebung eingesetzt.

Drüber freuen sich die Kreistagsabgeordneten für Husum bzw. Husum und Mildstedt, Jürgen Laage und Truels Reichardt:

„100%ige Sicherheit vor einer Infektion wird es nirgendwo und nie geben. Das entbindet aber nicht von der Pflicht, zu überprüfen, ob die aktuelle Situation akzeptabel ist. Der Blick in einen Teil der nordfriesischen Schulbusse zeigt: Sie sind überfüllt, Mindestabstände können nicht ansatzweise eingehalten werden und wir reden trotz Maske über eine ernstzunehmende Gefahr einer Infektionsquelle. Daher begrüßen wir als SPD alle Maßnahmen, die Linderung verschaffen“, so Jürgen Laage. 

„Die Entzerrung durch zusätzliche Busse in Husum und Umgebung ist richtig, aber ehrlicherweise auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Dieser Tropfen ist besser als gar nichts – wir haben dem Verwaltungsvorschlag also selbstverständlich zugestimmt. Es darf aber nicht der Eindruck entstehen, dass wir damit das Problem als erledigt betrachten. Die Bevölkerung und viele Wirtschaftszweige leiden immer noch unter Einschnitten. Wir können Gastronomen, Künstlerinnen oder Kinobetreibern nicht erklären, dass sie weiterhin wirtschaftliche Einbußen haben müssen, wir aber gleichzeitig eine echte Infektionsgefahr an anderer Stelle hinnehmen“, ergänzt Truels Reichardt.

Die SPD-Kreistagsfraktion ruft alle Beteiligten dazu auf, sich weiterhin Gedanken über kreative Lösungen zu machen, um die beengten Verhältnisse in den Bussen zu entzerren.  „Dabei erheben wir als SPD aber nicht Anspruch, besser als Schulen oder Eltern zu wissen, wie sie ihren Alltag zu organisieren zu haben. Als Ehrenamtler können wir aber deutlich machen, dass wir bereit sind, auch noch mehr zu unterstützen“, macht Laage deutlich, dass das Thema für die SPD noch nicht erledigt ist.

Die derzeitige Situation zeigt aus Sicht der SPD-Kreistagsfraktion jedoch auch, dass eine Kreistagsentscheidung über Zuschüsse zu den Beförderungskosten für Oberstufenschüler*innen und Auszubildende aus dem Jahr 2018 ein Fehler war. 

Damals hatte die Jamaika-Kooperation aus CDU, Grünen und FDP einen Antrag der SPD abgelehnt, durch den zunächst 500.000€ für diesen Zweck in den Haushalt eingestellt werden sollten. (https://bit.ly/2GljAFF)

Dazu erklärt Truels Reichardt: „Schon vor Corona ist es für uns ärgerlich gewesen, dass die Mehrheit des Kreistages unserem Antrag, Beförderungskosten auch für Oberstufenschüler*innen und Azubis zu übernehmen, nicht folgen wollte. Dass diese jetzt immer noch den vollen Preis zahlen müssen und dabei eine schlechtere Leistung – sie haben ja eine höhere Infektionsgefahr durch die Nutzung des Schulbusses – bekommen, verschärft unseren Eindruck. Vielleicht erreichen wir hier zumindest mittelfristig eine Lösung z.B. im Rahmen des Mobilitätskonzeptes. Hierüber haben wir vor einigen Monaten einen erneuten Anlauf gestartet und hoffen auf einer Verbesserung für den Geldbeutel der nordfriesischen Familien und die Unterstützung aller Fraktionen, denen echte Nachhaltigkeit durch die Vereinbarung von Ökonomie, Ökologie und Sozialem ein wirkliches Anliegen ist. Das kann mit einem von uns initiierten kreisweiten, geförderten ÖPNV-Ticket z.B. für Schüler*innen, Azubis, Freiwilligendienstleistende und Senior*innen geschehen. (https://bit.ly/3cBuPpL Das ist eine konkrete Maßnahme. Grüne Symbolik alleine bei vielen Themen bringt niemandem etwas!“

Die gesamte Pressemitteilung finden Sie hier: https://bit.ly/348jSrF

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