Prekäre Lage: Mehr Mittel für Kinder und Jugendliche

SPD NORDFRIESLAND | Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen in den Jahren 2021 und 2022 des Kreises Nordfriesland zeigen eine deutliche Tendenz zu Auffälligkeiten (z.B. 36% Koordinationsstörungen und 63% Sprachstörungen). Außerdem liegt der Anteil von Schülerinnen und Schülern in Nordfriesland, die die Schule ohne Schulabschluss verlassen deutlich über dem Landes- und Bundesschnitt. „Diese Feststellungen fordern zu schnellem Handeln heraus“, sagt die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Heinke Arff

Aus diesem Grund stellt die SPD zur Kreistagssitzung am 24.3. zwei Anträge. Zunächst soll in einer Resolution das Land aufgefordert werden, seine Mittel für Bildung, Jugendarbeit, Jugendhilfe, Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche, Untersuchungen des Gesundheitsamts sowie KiTa-Personal aufzustocken. „Explizit  benennen wir hier unser Forderung nach der Einführung einer Ausbildungsvergütung auch für schulische Ausbildungen, mind. in Höhe der über alle Ausbildungsberufe hinweg durchschnittlichen Ausbildungsvergütung. Dass wir auf diese in Schleswig-Holstein noch warten, ist in Anbetracht des gravierenden Fachkräftemangels in den sozialen Einrichtungen aller Art schon fast fahrlässig“, erklärt der sozialpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Truels Reichardt.

In einem weiteren Antrag wird die Verwaltung beauftragt, schon zu den Beratungen über den Nachtragshaushalt Vorschläge zu machen, wie die Situation aus eigener Kraft verbessert werden kann und welche Mittel dazu benötigt werden. 

Dazu erklärt der jugendpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Jürgen Laage: „Es müssen alle Beteiligten rechtzeitig und mit mehr Einsatz von Mitteln und Personal Initiativen ergreifen und noch intensiver in die Förderung  von Kindern und Jugendlichen einsteigen. Die Situation ist offensichtlich ziemlich dramatisch. Aus unserer Sicht gibt es u.a. Bedarf in der Förderung von z.B. Uno- oder Flexklassen, in der Wiedereingliederung von schulabsenten Kinder und Jugendlichen, in der Stärkung der frühen Hilfen, in der Unterstützung von Familienbildungsstätten und der offenen Jugendarbeit sowie im einfacheren Zugang für Kinder aus finanzschwachen Familien zu kostenpflichtigen Angeboten beispielsweise der musikalischen Früherziehung oder von unseren vielen Vereinen, die tolle Arbeit leisten.”

Mögliche deutliche Ausgabensteigerungen für diesen Bereich liegen auch  im Interesse der wirtschaftlichen Entwicklung Nordfrieslands, das schon heute und künftig noch stärker von einem Mangel gut ausgebildeter Fachkräfte bedroht ist und sein wird.

Dazu macht das langjährige Mitglied im Jugendhilfeausschuss Jürgen Laage deutlich: „Jede Form von pädagogischen und gesundheitlichen Unterlassungen hat schwerwiegende Folgen in der Zukunft. Es entstehen körperliche, geistige und seelische Benachteiligungen, die durch nichts wieder rückgängig gemacht werden können und die häufig dann an die nächste Generation weitergegeben werden. Menschlich, gesamtgesellschaftlich und volkswirtschaftlich ist diese Kettenreaktion eine Katastrophe.“

Abschließend weist Heinke Arff auf die gemeinsame Verantwortung aller politischen Ebenen hin: „Nur gemeinsam mit der Landesregierung wird es dem Kreis gelingen, ausreichend und mit allen Mitteln diesen erschreckenden Ergebnissen auf Dauer entgegenzuwirken und zu einer guten Prävention in der Zukunft zu kommen!“

Pressetext hier als pdf zum Download.

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