Gerade heute notwendiger denn je: SPD für den weiteren Ausbau der KZ-Gedenkstätte Schwesing

SPD KREISTAGSFRAKTION | In der letzten Kreistagssitzung wurde über eine Ausweitung der KZ-Gedenkstätte in Schwesing beraten und beschlossen (https://bit.ly/33OrhxK).

Durch den Kreis Nordfriesland werden nach dem Beschluss 10.000 € für den Einbau eines historischen Bahngleises zwecks Sichtbarmachung der damaligen Bahntrasse und jährlich 30.000 € für Verstetigung der hauptamtlichen Gedenkstättenpädagogik zur Verfügung gestellt.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Thomas Nissen, machte deutlich, dass die SPD diesem Vorschlag aus vollster Überzeugung zustimmt.

Dies begründete Nissen so:

„Angesichts der Beschaulichkeit unseres schönen Landkreises und seiner Entlegenheit konnte und kann man leicht annehmen, dass die wirklich schlimmen Sachen des Naziterrors in weiter Ferne stattfanden und bestenfalls abstrakt wahrnehmbar waren. Die Existenz der Lager in Schwesing und Ladelund, in denen die Vernichtung von Menschen durch Arbeit in Verbindung mit unzureichender Ernährung akzeptiert war, zeigt dass die Verbrechen direkt vor unseren Haustüren stattfanden. Die Menschen, die das System getragen haben, die nationalistisches, völkisches und fremdenfeindliches Gedankengut vertreten und demokratische Strukturen verachtet haben, waren ebenfalls nicht abstrakt, sondern unsere Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern. 
Das Erinnern an diese Tatsachen ist kein Selbstzweck und es dient auch nicht dazu individuelle Schuldzuweisungen an später geborene Generationen zu machen.
Ziel ist es aufzuzeigen was sich in einem kulturell und industriell führenden Land in Mitteleuropa, in der Mitte des 20. Jahrhunderts an Prozessen entwickeln konnte, wohin das führte und was sich niemals wiederholen darf. Im Nachkriegsdeutschland hatten wir leider nie mehr als heute Anlass uns Sorgen zu machen, dass Dinge sich wiederholen könnten. Wir stehen daher umfassend in der Pflicht, in Solidarität und Gemeinsamkeit aller Demokraten entsprechenden Entwicklungen, Parteien und Personen entgegen zu treten.“

Dass dies notwendig ist, zeigten Äußerungen und Vorgehen der AfD-Kreistagsabgeordneten bei diesem wichtigen Thema.

Herr Hogeveen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD-Kreistagsfraktion, hat in der Sitzung des Finanzausschusses am 4.9.2020 für die AfD zum selben Thema erklärt: „Wir von der AfD finden, dass es nach 70 Jahren mal reicht mit der Schuld.“ Er reiht sich damit in eine Reihe von Äußerungen von Parteikolleg*innen auf Landes- und Bundesebene ein, die die Gräueltaten des Nazi-Regimes herunterspielen, verniedlichen oder relativieren. In der Kreistagssitzung grenzte sich der AfD-Fraktionsvorsitzende Abraham von seinem Fraktionskollegen Hogeveen wie erwartet ab. Die SPD-Kreistagsfraktion sieht das Verhalten der Beiden als konzertierte Aktion, um ein breites Wählerpotential anzusprechen, an. Die durchschaubare Taktik dieser demokratiefeindlichen Partei auf Bundesebene, gleichzeitig Rechtsextreme und Nazis zum einen sowie scheinbar „Wertkonservative“ als Wolf im Schafspelz anzusprechen, wird nun offenbar auch von der AfD-Kreistagsfraktion angewandt. Die Rollenverteilung der beiden ist auch bei anderen Themen deutlich geworden: Hogeveen provoziert durch Menschenverachtung, Verschwörungstheorien oder Fakenews. Abraham spielt sich als bürgerlich-konservativer auf – ist aber nicht anders gepolt als sein Kollege, sonst hätte er Partei und Fraktion längst verlassen müssen.

Diese Menschen liefern selbst den Beweis dafür, wie wichtig eine aktive Erinnerungskultur ist!

Die SPD auf allen Ebenen wird sich weiter gegen alle Demokratiefeinde stellen.

Den gesamten Redebeitrag von Thomas Nissen finden Sie hier: https://bit.ly/34NoNPc

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