SPD Nordfriesland stellt sich für Kreistagswahl auf

SPD NORDFRIESLAND | Gut ein halbes Jahr vor den Kommunalwahlen am 14.05.2023 hat sich die SPD Nordfriesland für die Kreistagswahl aufgestellt. Bei einem Parteitag in Mildstedt wählten gut 80 anwesende Delegierte den Listenvorschlag zur Kreistagswahl, bestätigten alle Nominierungen der Ortsvereine für die 23 Direktwahlkreise und beschlossen ein umfangreiches Wahlprogramm.

Mit einer Zustimmung von 97% wählten die Genossinnen und Genossen ihren Kreisvorsitzenden, den 28-jährigen Sozialpädagogen Truels Reichardt, zum Spitzenkandidaten. Er folgt damit dem langjährigen Fraktionsvorsitzenden Thomas Nissen nach, der wie sein Stellvertreter Siegfried Puschmann bereits zu Beginn der Wahlperiode erklärt hatte, altersbedingt im Jahr 2023 nicht erneut zur Verfügung zu stehen.

Truels Reichardt

Reichardt – seit 2018 mit Direktmandat im Kreistag und dort sozialpolitischer Sprecher der SPD- Fraktion – stellte mit Blick auf das umfangreiche Wahlprogramm einige Kernthemen vor: „Die stationäre gesundheitliche Versorgung als zentraler Teil der Daseinsvorsorge gehört aus unserer Sicht in öffentliche oder gemeinnützige Hand und ist kein Renditeobjekt für den Markt. Daher wird es mit uns keine Privatisierung des Klinikums geben. Das heißt, dass wir bereit sind, das jährliche Defizit aus dem Kreishaushalt auszugleichen bis endlich eine Reform der Klinikfinanzierung kommt, die kleinen Kliniken im ländlichen Raum wie unserem hilft. Auch wird es mit uns eine Schließung der Geburtsstation in Husum und damit eine weitere Zentralisierung nicht geben“, so Reichardt, der selbst vor zwei Wochen Vater geworden war und von der tollen Begleitung im Husumer Klinikum berichten konnte. Wie beim Klinikum setzten die Sozialdemokraten auch beim Thema Wohnen auf Verantwortungsübernahme durch den Kreis: „Inzwischen haben fast alle erkannt, dass das Fehlen von bezahlbarem Wohnraum in Nordfriesland ein echtes Problem nicht nur für den sozialen Zusammenhalt, sondern auch für die Gewinnung von Fachkräften für unsere Betriebe und Einrichtungen ist. Nur: Die aktuelle Kreistagsmehrheit tut einfach nichts. Wir hingegen treten für die Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft ein. Sie soll ohne Renditeinteresse die Bedarfe decken, derer sich der freie Markt nicht annimmt. Auch das ist Teil der Daseinsvorsorge. Wenn man das Erfolgsmodell des Kommunalen Liegenschafts-Managements (KLM) auf Sylt sieht und sich jetzt auch die Gemeinde St. Peter-Ording auf diesen Weg begibt, gibt es keinen Grund, warum der Kreis das nicht auch tut“, so Reichardt.

Besonders freuen sich die beiden Kreisvorsitzenden Gamze Özdemir und Truels Reichardt darüber, dass es gelungen ist, starke Kandidierende für die Wahlkreise und die Liste zu finden. „Ein starkes Team ist notwendig, damit wir den Umbruch gut gestalten können. Die SPD Nordfriesland geht mit einem starken Spitzenteam an den Start: engagierte Frauen und Männer unterschiedlichen Alters,

die mitten im Leben stehen. Mit anderen Worten: unsere Kandidierenden bringen viel Erfahrung und jede Menge guter neuer Ideen mit. Besonders freuen wir uns darüber, dass sich der Anteil der Frauen unter den Direktkandidierenden im Vergleich zum letzten Mal verdoppelt hat“, so Özdemir. Großes Lob für die starken Kandidierenden, die paritätisch besetzte Liste und den Zustand des gesamten Kreisverbandes wurde von der Landes- und stellvertretenden Bundesvorsitzenden Serpil Midyatli ausgesprochen.

Auf Listenplatz 2 wurde die Pellwormerin Dr. Tordis Batscheider gewählt. Sie bringt umfangreiche politische Erfahrungen – unter anderem als ehemalige hauptamtliche Bürgermeisterin der Stadt Neustadt in Holstein – ein. Sie bezeichnete den Umzug nach Pellworm als „ihre beste Lebensentscheidung“. Nun möchte sie sich für ihre neue Heimat einsetzen: „Wer wie ich auf einer Insel im Wattenmeer lebt, hat heute schon unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels zu tun. Deswegen liegt mir das Thema Umwelt- und Energiepolitik sehr am Herzen. Wir müssen noch viel mehr die Chancen von Nordfrieslands Energie für bezahlbaren Strom und bezahlbare Wärme zugunsten unserer Bürgerinnen und Bürger nutzen.“

Wie bei allen anderen Listenplätzen auch bestätigten die Delegierten auf Platz 3 in großer Einigkeit den einstimmig vom Kreisvorstand beschlossenen Listenvorschlag. Hier kandidiert mit dem Bundestagskandidaten von 2021, Jens Peter Jensen aus Witzwort, ein alter Bekannter für die Nordfriesinnen und Nordfriesen. Der Kreistagsabgeordnete und Vorsitzende des Ortsvereins Garding setzt sich für die Elektrifizierung und Zweigleisigkeit der Marschbahn und für den Ausbau der B5 ein. Jensen war über zwanzig Jahre Geschäftsführer des Landesjugendrings Schleswig- Holstein und hat immer noch gute Kontakte in die Landeshauptstadt. Sein zentrales Anliegen ist die Stärkung des ländlichen Raums. Aktuell hat er sich in die Diskussion um die Einrichtung eines Studiengangs Soziale Arbeit der FH Westküste in Husum eingebracht. Er erklärte: „Die Einrichtung eines Studiengangs Soziale Arbeit in Husum sorgt nicht nur für die Ausbildung zusätzlicher Fachkräfte, sondern sie steigert die Attraktivität Nordfrieslands und der gesamten Westküste.“

Neu für die Kreispolitik und auf Platz 4 konnte die SPD mit Sandra Milke-Mainz eine Frau gewinnen, die sich seit langem als Gemeindevertreterin in Hattstedt engagiert und als zweifache Mutter und Selbständige für das „Mitten im Leben“ steht: „Diesen Spagat zwischen Familie, Job und Ehrenamt, den kennen viele, es ist für mich jedoch kein Grund, den Hut für ein Kreistagsmandat nicht in den Ring zu werfen. Ich möchte Menschen begeistern und dafür werben, nicht zu schimpfen und zu meckern, sondern sich für die Gemeinschaft einzusetzen und auch im Ehrenamt Verantwortung zu übernehmen. Da gehe ich mit voran. Das ist ein wichtiges Thema“, so Milke-Mainz.

Auf den Plätzen 5-9 kandidieren erfahren Kreistagsabgeordnete und wurden mit großer Zustimmung gewählt: Landwirt und Langenhorns Bürgermeister Olde Oldsen, die Husumer Lehrerin Susanne Rignanese als Expertin für Finanz- und Minderheitenpolitik, der Sozialexperte Jürgen Laage aus Husum, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Heinke Arff aus Breklum und Rechtsanwalt Carsten-F. Sörensen aus Stedesand. Die ersten 10 Plätze vervollständigt mit Christine Harksen aus Aventoft eine auf Kreisebene zwar neue, aber kommunalpolitisch als ehrenamtliche Bürgermeisterin sehr erfahrene Person.

Als Ziel für die Kreiswahl gibt Reichardt aus, den Stimmenanteil von 2018 zu verbessern: „Das wird mit unseren Themen und unseren örtlich überzeugenden Kandidierenden – wie z.B. der Niebüller Rechtsanwältin Susanne Petersen, Norstedts Cafébetreiber Jonny Carstensen im Wahlkreis Viöl oder Tönnings Bürgervorsteher Jan Diekmann in Eiderstedt-West möglich sein.“

Pressemitteilung als pdf zum Download

Liste der SPD zur Kreistagswahl zum Download

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