SPD Nordfriesland stellt sich für Landtagswahl 2022 personell auf

SPD NORDRIESLAND | „Es ist in der SPD mächtig was los.“ Mit diesen Worten eröffnete der SPD-Kreisvorsitzende Truels Reichardt am vergangenen Samstag den außerordentlichen Kreisparteitag der SPD Nordfriesland in Hattstedt. Reichardt schwor die Genossinnen und Genossen auf den Endspurt im Bundestagwahlkampf ein und rief dazu auf, nochmal alles zu geben. Die Stimmung an den Wahlkampfständen und bei den Haustürgesprächen sei grandios. „Wir haben eine echte Chance, dass Olaf Scholz Kanzler wird und unser Kandidat Jens Peter Jensen das Mandat holt. Dafür und mehr denn je braucht er unsere volle Unterstützung und Solidarität“, so Reichardt. Den Schwung aus dem Bundestagswahlkampf wolle er auch für die Landtagswahl mitnehmen. „Jetzt wird Jamaika in die Zange genommen – aus Kiel und Nordfriesland. In diesem Zusammenhang begrüße ich den künftigen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein: Thomas Losse-Müller!“.

Der Spitzenkandidat der SPD Schleswig-Holstein Thomas Losse-Müller stattete seinen Genossinnen und Genossen von der Westküste einen Antrittsbesuch ab. In einer leidenschaftlichen Rede machte er deutlich, vor welchen Herausforderungen die schleswig-holsteinische Politik stünde. „Klimawandel, Digitalisierung und demografischer Wandel – das sind die Herausforderungen unserer Zeit“, so Losse-Müller. „Und hierbei ist die SPD das Scharnier, was die Gesellschaft zusammenhält. Wir müssen uns die Mühe machen, Lösungen für diese Herausforderungen zu finden. Dafür brauchen wir einen technisch und organisatorisch aktiven Staat. Und wir sind die Partei, die positiv einem aktiven Staat gegenübersteht und diesen will.“ Schleswig-Holstein sei kein konservatives Land und es herrsche überall Aufbruchsstimmung. „Die Umfrageergebnisse im Bund sprechen eindeutig für uns, aber dennoch ist noch Demut auf der Wegstrecke angesagt.“ Der Spitzenkandidat wurde mit langem und ausgiebigem Applaus für seine kämpferische Rede belohnt. Auch der Bundestagskandidat Jens Peter Jensen war auf der Veranstaltung anwesend. Er bedankte sich herzlich für den zahlreichen Zuspruch und die große Unterstützung und machte deutlich, dass seine Bereitschaft nicht größer sein könne, dass Direktmandat zu erringen.

Neben dem außerordentlichen Kreisparteitag fanden auch die Wahlkreiskonferenzen statt. Die Delegierten aus den Ortsvereinen waren dazu aufgerufen, für die beiden Landtagswahlkreise Nordfriesland-Nord und Nordfriesland-Süd jeweils einen Kandidaten zu nominieren. Für den Wahlkreis Nordfriesland-Nord kandidierte Hendrik Schwind-Hansen (28) aus Niebüll, für den Wahlkreis Nordfriesland-Süd stand Marc Timmer (49) aus Husum zur Wahl. Der kommunalpolitisch erfahrene Schwind-Hansen setzte in seiner Bewerbungsrede den Fokus unter anderem auf das Thema Bildung. „Ich will meine bisherigen Erfahrungen einbringen, damit die Kreidezeit im Unterricht und nicht im Klassenraum behandelt wird. Ich will, dass Lehrkräfte bürokratisch entlastet werden. Ich will, dass Lernplattformen keine bloßen Datenablage sind. Hierbei macht es einen Unterschied, ob die SPD das Bildungsministerium führt oder eben die CDU.“ Insbesondere während Corona habe man eine klare und stringente Kommunikation, vernünftige Konzepte für den sicheren Schulbetrieb und Empathie gegenüber Lehrkräften seitens der CDU-Bildungsministerin Prien vermisst, so der studierte Lehramtler. Auch im Bereich Infrastruktur – gerade mit Blick auf die Marschbahn – sieht er dringenden Handlungsbedarf. „Ich rede nicht nur über die Probleme der Marschenbahn wie unser Verkehrsminister, ich erlebe sie.“ Er wurde mit 89 % zum Landtagskandidaten für Nordfriesland-Nord gewählt.

Marc Timmers Schwerpunkte lagen in den Bereichen Digitalisierung, Energiewende und Nachhaltigkeit. „Die Digitalisierung ist eine große Chance für den ländlichen Raum. Sie kann vieles erleichtern und das Leben besser machen, beispielsweise dahingehend, dass nicht jede und jeder weite Wege zurücklegen muss, um beim Amt etwas zu erledigen. Digitalisierung ist ein Prozess, der gestaltet werden und alle einbinden muss.“ Der Jurist und Betriebswirt sprach sich im Bereich Energie dafür aus, Strom vermehrt vor Ort zu veredeln, dem Ausbau der erneuerbaren Energien neuen Schwung zu verleihen, aber dabei die Gemeinden bei der Ausweisung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen in unserer touristisch geprägten, ländlichen Region nicht alleine zu lassen. Timmer wolle einen nahbaren Wahlkampf machen, in dem er in erster Linie zuhören und mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen wolle, um deren Anliegen zu erfahren. Timmer erhielt ein Wahlergebnis von 97 %.

Die SPD-Kreisvorsitzende Gamze Özdemir zeigt sich zum Abschluss der Veranstaltung kämpferisch und motiviert. „Die Zukunft beginnt hier und jetzt mit Thomas Losse-Müller und unseren beiden Landtagskandidaten Marc Timmer und Hendrik Schwind-Hansen. Wir machen mit unseren Kandidaten ein grandioses Angebot für ein soziales, gerechtes und nachhaltiges Schleswig-Holstein.“ Im Moment sei alles möglich, denn Laschet und sein Zukunftsteam, dem unter anderem Friedrich Merz und Karin Prien angehören, zeigten sich zunehmend als unmögliche Wahl. „Wenn diese beiden Vordenkerin und Vordenker für die Gesellschaft von morgen sein sollen, dann gute Nacht. Wir als SPD Nordfriesland haben den ersten Schritt Richtung Zukunft mit der Aufstellung unserer Kandidaten heute getan. Weitere werden mit unserem Einsatz bei der inhaltlichen Ausrichtung des Landtagwahlprogrammes folgen. Bis dahin hauen wir nochmal ordentlich für Jens Peter Jensen rein – die klare Wahl für die Westküste“, so Özdemir.

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