Unser Klinikum sichern

Der Erhalt, die Weiterentwicklung und die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung unserer ländlichen Region ist eine der zentralen politischen Herausforderungen für den Kreis Nordfriesland. Die älter werdende Bevölkerung, der sich weiter zuspitzende Fachkräftemangel in Gesundheitsberufen sowie hoher Kostendruck sind Rahmenbedingungen, die tatkräftiges Anpacken erfordern. Als SPD Nordfriesland wollen wir, dass der Kreis Nordfriesland bei diesem Thema auch in Zukunft Verantwortung übernimmt. 

Daher stehen wir als SPD Nordfriesland weiter zu unserem Klinikum mit seinen Standorten in Wyk auf Föhr, Niebüll und Husum. Sie sind unverzichtbarer Teil der Daseinsvorsorge. Wir wollen, dass das Klinikum auch in Zukunft in der Trägerschaft des Kreises bleibt, und lehnen eine Privatisierung entschieden ab. Die stationäre gesundheitliche Versorgung gehört aus unserer Sicht in öffentliche und gemeinnützige Hand und ist kein Renditeobjekt für den Markt!

Wir lehnen daher auch eine weitere Zentralisierung der Geburtshilfe ab. Mit uns wird es eine Schließung der Geburtsstation Husum nicht geben.

Dafür sind wir auch in Zukunft dazu bereit, Verluste in Millionenhöhe auszugleichen, um unser Klinikum mit allen Leistungsbereichen (inklusive Geburtshilfe) zu erhalten. Die vom Klinikum erwirtschafteten Verluste von zuletzt mehreren Millionen Euro im Jahr haben ihre Ursache nicht im Management vor Ort, sondern im Finanzierungssystem, das Kliniken wie unseres benachteiligt. Wir werden uns daher mit großem Engagement für eine Reform der Krankenhausfinanzierung auf Bundesebene einsetzen, die insbesondere die Übernahme von Vorhaltekosten für kleinere Kliniken in dünn besiedelten Regionen beinhaltet. 

Die zweite zentrale Herausforderung für unser Krankenhaus besteht im Fachkräftemangel. Wir treten ein für eine gute Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen aller Mitarbeitenden im Klinikum.  Wir stehen zum TVöD und zum Tarifvertrag Marburger Bund und fordern die Tarifparteien und den Bund auf, weitere Verbesserungen zu vereinbaren bzw. zu beschließen. Auch die Mitarbeitenden der Tochtergesellschaften des Klinikums müssen an allgemeinen jährlichen Lohnsteigerungen teilhaben. Aus Sicht der SPD Nordfriesland sollten ausgebildete Fachkräfte im Gesundheitswesen mindestens einen Lohn erhalten, der sich am bundesdeutschen Durchschnittslohn orientiert. Das sind bei einer Vollzeitkraft ca. 4.000 Euro brutto. 

Darüber hinaus werden wir uns dafür einsetzen, dass der Kreis Nordfriesland im Rahmen der Imagekampagne „Moin Lieblingsland“ das Klinikum dabei unterstützt, Fachkräfte anzuwerben. Auch die Ansiedlung von Haus- und Fachärzten sollte auf diese Weise gefördert werden. Eine weitere wichtige Voraussetzung zur Gewinnung von Fachkräften besteht darin, Wohnungen zur Verfügung zu stellen.

Wir als SPD Nordfriesland unterstützen Bemühungen zur verstärkten Zusammenarbeit oder sogar Fusion mit anderen kommunalen oder frei-gemeinnützigen Häusern in der Region. Unabdingbar ist hierbei für uns, dass der Kreis weiterhin Einfluss auf grundsätzliche Entscheidungen nehmen kann, eine angemessene Versorgung in unserer Region gewährleistet ist und Leistungen wie z.B. Schwangerschaftsabbrüche nicht aus ideologischen Gründen verwehrt werden.

Angesichts der Mangelsituation in der haus- und fachärztlichen Versorgung werden wir darauf drängen, dass Kreis und Klinikum sich zukünftig verstärkt um eine Vernetzung mit ambulanter und pflegerischer Versorgung kümmern. Da immer mehr Behandlungen nicht stationär, sondern ambulant erfolgen, muss der Kreis zunehmend Verantwortung für den Gesamtbereich der medizinischen und pflegerischen Versorgung übernehmen und dies konkret auch in den Zukunftsplanungen des Klinikums berücksichtigen.

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